Donnerstag, 8. Januar 2015

Ein paar Gedanken zur Kosmologie

Der Weltraum ist eines meiner liebsten Themen und deswegen zermartere ich mir auch, nicht selten auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, den Kopf darüber. Natürlich fehlt mir das nötige Know-How und Wissen um fundierte Aussagen treffen zu können, schließlich bin ich ja kein Wissenschaftler. Aber denken darf man ja noch. Und besser ordentlich gedacht und diese Gedanken niedergeschrieben, als gar nicht gedacht und grundlegenden Stumpfsinn ins Internet zu scheißen.

"Feintuning" des Universums


Es heißt ja immer, wenn ein paar Zahlen unseres Universums auch nur dezent anders wären, könnte sähe unser Universum nicht so aus wie heute. Dabei besteht unser Universum nicht wirklich aus Zahlen, sondern besitzt lediglich Grundeigenschaften, von denen wir bestimmte Teile in ein spezifisches nummerisches System gepackt haben, um es mathematisch beschreiben zu können. Wir haben also eigentlich nur eine Beobachtung mit mathematischen Mitteln beschrieben. Wundert es da wirklich, dass Zahlen mit feinen Nachkommastellen herauskommen?

Das Universum würde anders aussehen...


... wenn die kosmischen Gesetze etwas anders "eingestellt" wären. Ist es eine Annahme, dass Alternativen existieren könnten? Oder existieren Belege? Ich habe noch nie von einem Elementarteilchen gehört, das andere Eigenschaften besitzt, als es besitzen sollte. Ich habe noch nie gehört, dass ein anderes Universum beobachtet wurde - wo dann auch noch andere Gesetze gelten. Denn wir haben nur dieses eine Universum. Wäre es vielleicht möglich, dass sich irgendwelche "Dokumentationen" diese hypothetischen Szenarien aus dem Pöppes zogen?

Kann es nicht genauso gut sein, dass der Void, in den das Universum expandiert, überhaupt keine Alternativen zulässt? Wäre es möglich, dass die Konfigurierung des Universums so sein muss, damit "Raumzeit" erst existieren kann? Wäre es möglich, dass diese Konfiguration erst die Raumzeit oder gar den Void selbst ausmacht? Und das alles, was in diesen Void fällt, zwangsweise dieser Grundordnung verfallen muss?

Ich kann mich mit diesen Vorstellungen alternativ konfigurierter Universen wirklich nicht anfreunden, weil mir das, was ich gerade beschrieb, wesentlich nahe liegender erscheint.

Der Ursprung des Urknalls


Niemand weiß bislang was den Big Bang auslöste. Wir können aber mittlerweile deutlich sagen, dass es sich um eine Singularität handelte, die unvorstellbare Mengen einfacher elementarer Grundbausteine ins All pustete.

Ich bestehe auf der Annahme, dass selbst ohne das materielle Universum, der eigentliche Void (das "Nichts") die selben Gesetze wie das entstehende Universum besitzt. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass das Universum mit einer einzigartigen Konfiguration daherkommt und den Void um sich herum verdrängt.
Wir wissen, dass selbst das "Nichts" nicht wirklich "Nichts" ist. Es gibt kein "Nichts", sondern zumindest noch Quantenfluktuationen. Und die sind eine schwache, aber vorhandene Form von Energie.
Gehen wir jetzt davon aus, wir geben dem noch nicht geborenen Universum eine unendliche Zeit für seinen Entstehungszeitpunkt: Kann diese Fluktuation solche Ausmaße annehmen, dass sie von kaum messbaren Werten, in solch massive Energien umschlagen kann? Ich befürchte nicht. Ein solcher Energieausstoß benötigt eine größere Ursache.

Bloß wie ist "groß" überhaupt definiert, wenn das das Weltall schier unendlich ist? Wahrscheinlich sind wir einfach nur unfassbar klein und die Mechaniken hinter solch einem Ereignis, sind gar nicht so kompliziert.

Urknall: Zwei Vermutungen


Wie auch immer; aus dieser Vorrede komme ich zu meiner ersten Hypothese. Wie wir ja wissen, dehnt sich das Universum immer weiter aus, jeder Punkt entfernt sich von jedem anderen Punkt. Und je weiter entfernt etwas ist, desto schneller bewegt es sich von uns weg (entsprechend bewegen sich Dinge noch schneller weg, je weiter sie sich von uns entfernt befinden, da sich die Geschwindigkeiten aufaddieren). Das Witzige hierbei ist, dass diese Expansion immer schneller wird. Das nennt man die "Dunkle Energie", eine treibende Kraft, dessen Ursprung noch unbekannt ist.

Aus irgendwelchen Gründen komme ich nicht drumrum diese Expansionsbeschleunigung und die Energie des Raumes im Zusammenhang zu sehen. Wäre es vielleicht möglich, dass die Beschleunigung mit der Größe des "Nichts" zusammenhängt? Dass sich Bereiche wo nichts ist, schneller ausbreiten? Hat das mal wer untersucht? Wäre es möglich, dass sich Quantenfluktuationen auf SEHR großen Skalen anders verhalten, als in unserem Vakuum im Labor?

Oder wäre es möglich, dass die "Dunkle Energie" eine Art Überreizung des Raum-Zeit-Gefüges ist und der eigentliche Grundstatus des Void, dem wir uns nun wieder annähern? Ist es möglich, dass eine solche "Überreizung" zwangsweise zu einem Urknall führen muss, welcher dann über einen gewissen Zeitraum zu einem Ausgleich sorgt?

Urknall: Eine dritte Idee


Ich sah einmal in einer dieser Science-Dokus, wie hypothetisch angenommen wurde, dass vielleicht unsere Ebene der Realität mit einer Anderen zusammen stieß. Macht Spaß drüber nachzudenken, aber wenn wir nur unsere Ebene der Realität zur Beobachtung haben, können wir auch nur spekulieren, ob so etwas wie eine alternative Dimension existiert (außer es existieren Hinweise darauf in unserer Realität, was es wohl tut?).
Das kann man sich so vorstellen, als wenn man zwei Folien übereinander legt, aber ein wenig Platz zwischen ihnen lässt. Durch diverse Fluktuationen und Wabberungen des Raum-, Zeit-Gefüges, wäre es denkbar, dass die Wahrscheinlichkeit eines Kontakts, innerhalb eines quasi-unendlichen Zeitraums vorhanden ist. Und weil zwei Dimensionen zusammenstoßen, führt das zu einer außerordentlichen Singularität, wahrscheinlich in beiden Ebenen.

Mir gefällt der Gedanke, weil er sich einfach visualisieren lässt.

Ein Universum ohne Zentrum und Grenze?


Damit habe ich schon seit Ewigkeiten ein Problem. Zum einen weil Visualisierungen und Beschreibungen sich ständig widersprechen, irgendwie keine hilfreiche Analogie existiert und mir die Logik unbegreiflich ist. Ich versuche es ja zu verstehen, aber das Resultat sind nur Kopfschmerzen, wenn ich lese, das Universum hätte weder Grenzen, noch einen Mittelpunkt. Mein Kopf sagt: Nein, irgendwas stimmt da nicht (was nichts bedeuten muss). Naja, zumindest soll man ja aus wissenschaftlicher Sicht immer Fragen stellen und nichts einfach so hinnehmen, also bleibe ich gerne bei meiner Skepsis, bis mir jemand einwandfrei nachgewiesen hat, dass dem so ist.

Ich visualisiere euch mal eben mein Unverständnis:


Das Universum expandiert ins Nichts, denn irgendwo muss es sich ja hinvergrößern. Habe ich jetzt nur ein grundlegendes Verständnisproblem über die physische Form des Universums oder ist meine Darstellung korrekt? Ich meine: Ich habe auch schon ähnliche Darstellungen gesehen, gar mit mehreren Universen im selben Void. So falsch kann ich also doch gar nicht liegen.

Wenn die ganze Materie unseres Universum von einem gemeinsamen Punkt stammt, dann sollte dieser Punkt der Mittelpunkt sein, selbst wenn dieser in der Form nicht mehr existiert. Wenn sich das Universum von einem kleinen Format ins Große ausdehnt und das noch immer tut, dann muss es eine Grenze besitzen.

Ja, mir ist die Analogie mit dem Luftballon bekannt, auf dem man viele Punkte einzeichnet, ihn aufbläst und sieht, wie sich jeder Punkt von jedem entfernt. Das ist eine großartige Visualisierung für die Expansion des Universums. Aber wenn es als Beispiel angeführt wird, wie dadurch schlichtweg "Alles" das Zentrum sein soll oder keine Grenzen existieren, kann ich nur kopfschüttelnd "Nein" rufen, denn dafür ist ein Ballon eine furchtbare Analogie.

Wir bewegen uns NICHT auf der Grenze einer Kugel in zwei Dimensionen - somit könnten wir ewig laufen und nie ein Ende erreichen. ABER wir würden immer wieder über die selben Sterne stoßen. Das untersuchte man bereits wissenschaftlich; so ist unser Universum nicht geformt. Wir bewegen uns leider in drei Dimensionen innerhalb dieser Kugel und entsprechend könnten wir auch eine Grenze erreichen - oder das Zentrum. Sorry, I don't get it. Es ergibt für mich keinen Sinn.

Ich kann verstehen wenn wir sagen, dass wir nicht wissen WO das Zentrum oder die Grenzen sind, weil unsere Sicht durch physisch-optische Beschränkungen limitiert sind und wir uns quasi stets selbst als das Zentrum des Universums sehen (von jedem beliebigen Punkt des Universums aus). Diese optische Grenze existiert. Dieses Problem des "Zentrums" existiert. Aber das sind keine Antworten auf die eigentlichen Fragen. Wenn wir es nicht wissen sollten: Alles klar. Aber ohne ausreichenden Nachweis (den ich noch nicht fand), dass tatsächlich weder Grenze noch Zentrum existiert, steige ich nicht drauf ein, denn das ergibt für mich absolut keinen Sinn - nicht mal spekulativ. Vielleicht kann mir das ja mal ein Astronom erklären.

Das waren meine heutigen Gedanken.

[True]

Montag, 15. Dezember 2014

"Yu-Gi-Oh! Arc-V" ... irgendwie versemmelt

Ich mag Yu-Gi-Oh. Mit dieser Serie wuchs ich auf (so wie mit Dragonball) und meine Faszination hat sich seit den ersten Tagen auch nicht gelegt. Ich mag kein echter Anime-Fan mehr sein, doch manche Serien sind einfach noch aus nostalgischen Gründen liebgewonnen.

Die Serie im Allgemeinen, hat sich über die Jahre sehr gut entwickelt. Wo damals noch die Serie selbst nicht wusste, wie die eigenen Spielregeln aussehen, orientierte sie sich recht bald [fast] fehlerlos an den Originalregeln und es wurden auch augenscheinlich einige Experimente in der Story versucht, mit wechselnden Charakteren und wechselnder Grundstimmung. Klar, es ging immer um Kartenduelle (das ist das Herz der Serie) und im Endeffekt lassen sich alle Arcs zusammenraffen auf: "Welt ist in Gefahr, ein Kartenspiel wird uns retten". Im Wesentlichen sind die Geschichten auch nicht sonderlich kompliziert, was irgendwo verständlich ist, da diese Serie eher auf eine jüngere Zielgruppe abzielt.

Was mir an den bisherigen Arcs gefiel


Wir könnten zu den Arcs auch einfach "Staffeln" sagen, doch da einige dieser Abschnitte selber noch "Unter-Staffeln" besitzen, mit neuen Feinden und neuen Abenteuern, bezeichnen wir einfach mal einen kompletten Abschnitt mit dem selben Protagonisten, gemäß der aktuellsten Serie als "Arc", damit keine Verwirrung aufkommt.

Die erste Arc (Protagonist: Yugi Muto) hielt sich mit Sicherheit am Längsten und hatte die meisten Staffeln intus, die mal besser und mal schlechter ausfielen, mit gar ganzen Filler-Staffeln. Gerade wegen dieser Fülle an Abwechslung und bis dato auch gut bekannten Charakteren, ist eigentlich für Jeden was dabei. Die Geschichten sind sicherlich die Bekanntesten und Beliebtesten und für mich persönlich auch die Einzigen aus allen Arcs, die ich noch im Kopf habe. Es floss wohl einfach mehr Zeit in die Erzählungen. Figuren hatten mehr Zeit zu reifen und die Zuschauer konnten sich besser an sie gewöhnen. Trotz dessen hat mir die Charakterentwicklung, gerade im Bezug auf die Nebendarsteller, nicht unbedingt gefallen, denn diese Figuren blieben meist (trotz der Lauflänge der ersten Arc) überraschend einseitig und trugen nicht viel zur Gesamtsituation bei. Vielleicht finde ich gerade deswegen die Noah-Staffel an sich ganz okay (obwohl sie nur ein Filler ist), denn da dürfen tatsächlich alle diese Figuren duellieren.

Die zweite Arc, "Yu-Gi-Oh! GX" (Protagonist: Jaden Yuki) überraschte erstmal dadurch, dass der komplette Cast ausgetauscht wurden, wir einen Zeitsprung in die Zukunft machten und das Grundszenario geändert wurde. Wir haben also völlig neue Möglichkeiten den Plot irgendwohin zu steuern, was mal mehr oder weniger effizient genutzt wurde. Die Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Duel Academy Stufen (Slifer, Ra und Obelisk) unterhielten mich ganz gut und es war auch sehr nett, mal einen Protagonisten zu sehen, der Spaß am Duellieren hat. Und außerdem: Jeder dort ist ein [mal mehr oder weniger] fähiger Duellant, egal ob Männlein oder Weiblein, egal welchen Alters, denn darum geht es ja schließlich in dieser Akademie.
Die Arc etablierte außerdem das Vorhandensein einer "Monster-Dimension", wo alle Monster existieren, die es dort auf Karten gab. Somit existierte auch eine geistige Verbindung zu diesen Karten, ... was cool ist, schätze ich ... aber irgendwie habe ich den Zweck dahinter nicht verstanden. Und die Staffel, wo sich alles in eben diesen Dimensionen abspielte, hätte man sich klemmen können. Der massive Wechsel in Jadens Persönlichkeit, der aus diesen Ereignissen resultierte, war allerdings doch sehr interessant und er gewann tausend Gummipunkte auf der Coolheits-Skala.

Die dritte Arc, "Yu-Gi-Oh! 5Ds" (Protagonist: Yusei Fudo) ist ein erstaunlicher Wechsel in der Grundstimmung. Und eben genau deswegen kann ich mir diese Staffel nicht im Deutschen ansehen; die Arc ist bei uns massakriert, wozu auch die unpassenden Synchronstimmen zählen. Jaden besitzt keine Kinderstimme, Himmelherrgott!!! Der Typ stammt aus den Slums, konstruiert und repariert "Motorräder". Jepp, der berühmte Ausspruch "Cardgames on Motorcycles" stammt von hier und so albern Manche auch dieses Konzept finden: Man gewöhnt sich schnell dran und es ist irgendwo ziemlich cool.
Diese Staffel scheint etwas reifer zu sein als seine Vorgänger, besitzt teils reifere Themen, beschäftigt sich mit Verbrechen und es können sogar Menschen sterben! Ich musste noch nie bei einer Arc weinen, aber die hat es tatsächlich geschafft. Gute Arbeit.
Ich weiß, ein Overflow an coolen Charakteren ist nicht unbedingt gut, aber 5Ds hat Einige davon. Und jeder von ihnen ist auf seine eigene Weise cool und zugleich sympathisch. Und endlich darf auch mal eine Frau derbe cool sein und eine Hauptrolle spielen: Ich liebe die Figur Aki Izayoi. Ich liebe ihr Outfit, ihre Persönlichkeit, ihre übernatürlichen Kräfte, ihr Deck - und sie ist knuffig. Was mich dann doch sehr enttäuschte war, wie sie in den späteren Staffeln nahezu zur Randfigur degradiert wurde. Und nein, ich akzeptiere ihren deutschen Namen "Akiza" nicht; der ist dämlich.

Die vierte Arc, "Yu-Gi-Oh! ZeXal" (Protagonist... dunno) existiert nicht. Wir sprechen nicht über ZeXal. Was auch immer sich dabei gedacht wurde ... nein. Einfach nur nein. Ich konnte nicht mal fünf Episoden dieses dummen Gehüpfes und saudummen Erzählstils aushalten. Die reinste Katastrophe. Ich kenne jede einzelne YGO-Episode, aber für diese Arc habe ich diese Konstante gekillt.

Nun endlich zu Arc-V


Nach dem Schlamassel mit ZeXal konnte es ja nur besser werden und das tat es tatsächlich. Arc-V (Staffel 5; sehr origineller Name) läuft derzeit noch und wird von mir interessiert verfolgt. In dieser Welt hat man es geschafft, Hologrammen Masse zu verleihen, was echte Kampffelder und interagierbare Monster zulässt. Könnte man natürlich auch für praktischere Dinge verwenden, doch vielleicht wird es das ja; wird schließlich nicht gesagt, dass es das nicht wird.
Jedenfalls war mein erster überraschter Eindruck der Serie der Protagonist Yuya Sakaki, der sehr anders ist, als die bisherigen Protagonisten. Er ist ein Entertainer (manchmal schon wie ein Clown, was auch seine bunten Klamotten erklärt). Mein erster Gedanke: OKAY! Erzähl mir mehr.

Eines Tages entwickeln sich, aus bislang noch nicht erklärten Gründen, manche seiner Karten zu einem völlig neuen Typ; die sogenannten Pendulum-Karten. Das machte ihn weltweit zum einzigen Nutzer dieser Karten und somit instant zu einer Show-Sensation. Doch damit kommt auch  der Erfolgsdruck und Selbstzweifel. Als dann noch ein Kartenproduzent ebenfalls Pendulum-Karten herstellt, steigt der Druck noch mehr, denn damit ist er nicht mehr einzigartig. Doch sein Ziel bleibt gleich: Der beste Duell-Entertainer werden, den Leuten maximalen Spaß bereiten und somit seinem Vater folgen, welcher das Show-Duellieren erst zur Mode machte. Ich mag diesen Grundansatz sehr, denn er ist bisher einzigartig. Auch sonst gibt es ein paar ganz interessante Charaktere, wie beispielsweise Reiji (der Kaiba-Ersatz), THE MAN Gongenzaka oder halt Sora.

Der bisherige Rest der Arc war allerdings wenig überzeugend und stellenweise recht frustrierend. Die Spitze der Frustration führte letztlich zu diesem Artikel (den ihr gerade lest), als sie meinen Lieblingscharakter Sora ruinierten. Kann sein, dass sich das noch klärt, doch so wie es bislang steht, wurde hier ein Tropfen zu viel ins Fass gegeben. Es wurde sich sehr wenig Mühe gegeben eine herausstechende eigene Arc zu konstruieren und sich statt dessen an den "coolen Aspekten" bisheriger Arcs zu bedienen. Und stellenweise sehe ich auch noch andere Rückschritte, die mich unglaublich nerven, vor allen Dingen nachdem es solch einen Charakter wie Aki gab.

Was mich effektiv stört


Wieder einmal existieren Duell-Schulen, diesmal jedoch auch Private und teure Öffentliche. Unser Protagonist geht mit ein paar anderen wichtigen Charakteren in eine solche kleine Private, wo sie ... nicht viel lernen? Es stört mich vehement, dass die Charaktere trotz vermeintlicher Schulungen nicht mal bestimmte Kartentypen kennen und sich jedes mal unglaublich begeistert zeigen, wenn irgendwer eine "absonderliche Monsterbeschwörung" durchführt. Ja manchmal sogar bei einer einfachen Tributbeschwörung (seit Staffel 1 bekannt). Das war NIE ein Thema in den bisherigen Arcs, einfach weil das nichts Kompliziertes ist. Aber fast jeder Zug wird nochmal von irgendeiner unwichtigen Randfigur erklärt - das ist so mühsam. Das ist die weit entfernte Zukunft und es gab in der Vergangenheit Millionen von Synchro-, XYZ-, Fusions-, Ritual-, und andere Spezialbeschwörungen, aber jeder tut doof, als wäre das irgendwas total Neues - als ob Duellieren gerade erst erfunden wurde. Haben die kein Internet um das nachzuschlagen?! Man braucht nicht mal eine Unterrichtsstunde um alle Beschwörungstypen zu erklären. Manche lassen sich sogar in einem Satz zusammenfassen!
Bei Pendulum-Beschwörungen sehe ich das ein, denn diese Form wurde gerade erst entdeckt und selbst Yuya musste lernen, wie seine eigenen neuen Karten funktionieren, wodurch er anfänglich entsprechend Fehler machte (und dank der Serie weiß ich jetzt auch, wie die funktionieren).

Das nächste Ding sind die sogenannten Action-Cards. In vielen Duellen wird mit der relativ neuen Technologie ein Kampffeld kreiert, das alle möglichen Themen haben und auf dem man sich wie auf echtem Gelände bewegen kann. An sich eine coole Sache, gerade fürs Auge. Ist schon ein wenig seltsam, dass es keine Sicherung dagegen gibt, dass Charaktere von Objekten erschlagen oder in einen gähnenden Abgrund fallen können (und, dass ein solcher Abgrund herbeiprojiziert werden kann) aber zumindest gibts ja weiche Böden in den Kinder-Duellen. Wie süß.
Jedenfalls werden anfänglich genannte Action-Karten zufällig über das Feld verstreut, die in der Regel Schnell-Zauberkarten (Quick-Spells) sind. Die Karten sind häufig darauf ausgelegt Effekte, Angriffe oder Schäden zu negieren, obwohl der Duellant dazu mit seinen eigenen Karten nicht fähig war. Das könnte zwar eine gewisse Dynamik ins Spiel bringen ... aber ich finde das total lame. Denn meist werden die Duelle mit eben diesen Karten um 180° gedreht und zwar ziemlich vorhersehbar. Der Duellant hat selbst keine hilfreichen Karten? Dann "zaubern" wir ihm einfach eine herbei - sagt sich das Autorenteam.

Der nächste Punkt ist eher Nitpicking. Diese Action-Duelle, von denen ich gerade sprach, werden meist voller Jubel und Vorfreude mit einem Spruch begonnen, welches unter Anderem beinhält: "Behold! This is the newest and greatest evolution of dueling". Jaa~ nein. Es mag zwar inhaltlich stimmen, doch faktisch wäre das so, als wenn wir jetzt in diesem Moment die WiiU in den Himmel loben würden, als wäre sie erst gestern rausgekommen. Das ist einfach affig. Action-Duelle gab es schon, als Yuya noch klein war und anscheinend sogar noch früher.

Ich mag Charaktere nicht, die nichts zur Geschichte beitragen. Und das gilt in Arc-V für gleich drei Figuren und ausgerechnet drei Kinder. Die sitzen einfach nur an der Seite, zeigen sich mal erstaunt, und das dicke Kind bekommt immer Gänsehaut bei jedem Scheiß, der gerade auf dem Duellfeld passiert (ich hasse dieses Gör). Ich fragte mich die ganze Zeit, wer diese Kids überhaupt sind und was zum Henker sie die ganze Zeit um Yuya herum machen.
Bis sich irgendwann bei einem Junior-Turnier herausstellte, dass sie ebenfalls Schüler auf seiner Duell-Schule sind. Und ich so: WHAT?! Ich habe die Blagen noch nie duellieren gesehen. Ich wusste nicht mal, dass sie das können. Naja und danach sind sie halt wieder auf die Ersatzbank abgestellt, wo sie hingehören. Ich habe schon sehr überflüssige Charaktere gesehen, aber die hier haben den überflüssigen Aggregatzustand schon überwunden. Okay, die Eine scheint die kleine Schwester einer wichtigeren Charakterin zu sein. Kann man durchgehen lassen, denke ich. Wenigstens nervt die auch nicht ununterbrochen.

Doch gut, dass wir jetzt zur weiblichen Besetzung kommen, denn die hat mich hier wahnsinnig enttäuscht. Nicht verwechseln mit dem Protagonisten Yuya .... sie heißt Yuzu und ist eine Freundin. Ist an sich ein ganz knuffiger Charakter, die selbst gerne mehr tun und können würde, als sie derzeit kann, gerade wo Gefahr im Verzug ist. Das finde ich an sich recht gut, denn das ist Charakterentwicklung, was gerade für weibliche Figuren in YGO echt selten ist (weil so wenige vorhanden sind).
Und... ja... erg... uff... sie ist zur sogenannten "Damsel in Distress" (Maid in Nöten) degradiert worden. Kaum will sie sich mal duellieren, springt ein cooler Kerl dazwischen. Und sowieso will jeder sie retten, weil ... irgendwas mit Plot. Und wo sie dann endlich mal aktiv was tun kann, duelliert sie immer nur die selbe andere weibliche Besetzung, mit der sie noch ein Huhn zu rupfen hat. Das wäre mir ja egal, wenn das gerade bei ihr nicht so auffallen würde. Ist ja schön, dass sie ihre Duellfähigkeiten weiterentwickelt, wäre aber noch schöner, wenn sich auch ihre Rolle in der Serie weiterentwickeln würde. "Important Damsel in Distress" ist nicht sehr erfüllend. Wie gesagt, gerade nach Aki, ist das echt schwach.
Ihre kleine Schwester verlor übrigens auch ihr einziges Duell.... hat jemals ein weiblicher Cast in Arc-V ein Duell gewonnen....? Achja, gegen einen anderen weiblichen Cast. Good show.

Ich möchte ja nicht Fingerzeigen und sagen "Das gabs schon mal", aber genau das Gleiche gab es schon mal: Zeitreisen. Jaja, da kommen anscheinend Leute aus der Zukunft (vermutlich, ist noch nicht ganz geklärt) und deren Zukunft wurde durch irgendwas Duellbezogenes zerstört. Es gab irgendeinen Duell-Krieg, blabla. Super, das ist der Inhalt einer späten 5Ds-Staffel. Das ist ... sehr kreativ.

Und zuletzt kommen wir zu Sora. Anfänglich war das für mich ein sehr verwirrender Charakter. Ich wusste nicht ob er männlich oder weiblich sein soll (vom Verhalten her definitiv weiblich), bis mal ein Charakter sein Geschlecht in den Raum warf. Und ein wenig fand ich das schon enttäuschend, denn so awesome Sora auch ist, würde das weibliche Geschlecht seine bisherige Darstellung noch viel stärker machen. Sora ist ein grandioser Duellant und scheint über sagenhaft viel Erfahrung zu verfügen, aber ohne sehr viel von sich selbst zu erzählen. Irgendwie blieb er doch immer ein kleines Geheimnis und das war auch gut so.
Bis er ... ... ja, an sich kann man sagen, dass er zu Yami Marik wurde. Völlig aus dem Nichts, wurde er völlig wahnsinnig und ... hat irgendwas mit den Zukunftsleuten zu schaffen . Der Persönlichkeitswechsel passt durchaus zu seinem Deck-Thema, aber das schien nicht der Grund zu sein. Da steckt anscheinend mehr dahinter und es enttäuscht mich. Zum Einen, weil Soras Persönlichkeit ruiniert wurde und zum Anderen, weil auch das nichts Neues ist. Selbst die Fratzen, die er schneidet, könnten von Yami Marik sein.

Ich mag die Arc, doch sie entwickelt sich allmählich in etwas, was ich nicht mag. Und es bangt mir beinahe schon, die Episoden weiterzusehen.

So viel dazu,

True